Die kleine
Sunny ertrinkt in Kapstadt vor dem Haus ihrer Eltern. Diese sind anderweitig
beschäftigt – ihr Vater raucht gerade einen Joint und die Mutter vergnügt sich
mit ihrer Affäre in der Küche. Einzig Vernon Saul bekommt mit, was am Strand
vor sich geht. Er beobachtet alles, doch er greift nicht ein. Der ehemalige
Polizist aus den Elendsvierteln von Kapstadt ist für seine Skrupellosigkeit und
Brutalität bekannt. Inzwischen arbeitet er für eine Sicherheitsfirma und dreht
in den Bezirken der Reichen seine Runden. Das einzige, was ihn interessiert und
was ihn antreibt: Macht. Und er hat Macht: über seine Mutter, über Dawn und
über Nick Exley, der kurz nach Sunnys Tod eine Tat begeht, die noch mehr Chaos
verursacht.
Der
Handlungsort dieses Thrillers ist Kapstadt. Die erste Hälfte des Buches ist
meiner Meinung sehr zäh, da einfach nicht besonders viel passiert. Daher entwickelt
sich die Story nur mäßig. Die zweite Hälfte hat mir dann jedoch sehr gut
gefallen! Endlich nahm die Geschichte Tempo auf und die Zusammenhänge zwischen
den einzelnen Charakteren und Handlungssträngen wurden klarer.
Dennoch habe
ich die Spannung vermisst, die ich bei einem Thriller schon erwarte. Das Buch
ist zwar durchaus voller Gewalt und Brutalität – aber Blut und Gemetzel allein
reichen bei mir nicht für Spannung aus.
Der
Schreibstil hat mir gut gefallen. Man konnte der Handlung gut folgen. Jedoch
ist das Buch im Präsens geschrieben. Dies hat mich persönlich nicht gestört,
aber ich erwähne es trotzdem, falls jemand mit diesem Tempus Probleme hat.
Neben dem
Schreibstil haben mir auch die realitätsnahen Einblicke in das Leben Südafrikas
gefallen. Ich hatte stets den Eindruck, dass Smith‘ Schilderungen sehr nah an
der Wirklichkeit gehalten sind. Vor allem die gewalttätige Seite – geprägt von
Armut, Prostitution, Drogen uvm. – wurde dem Leser nahegebracht.
Darüber
hinaus wurden die Situationen und Handlungsorte so beschrieben, dass man sich
alles sehr gut vorstellen konnte, auch wenn man selbst noch nie in Kapstadt
war.
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