Rachel
pendelt jeden Morgen mit dem Zug in die Stadt. Jeden Morgen hält der Zug an der
gleichen Stelle auf der Strecke an und Rachel blickt in die Gärten der
umliegenden Häuser und beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar:
Jess und Jason nennt Rachel die beiden. Es scheint, dass die beiden ein
perfektes Leben führen – ein Leben, wie Rachel es sich wünscht.
Doch eines
Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung
vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von „Jess“. Rachel meldet ihre
Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit in die folgenden Ereignisse.
Ein toller
Krimi! Der Anfang beginnt meiner Meinung nach zwar etwas zäh, doch wenn man
erst einmal richtig im Geschehen drin ist, ist die Geschichte sehr spannend.
Vor allem das Ende hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch
wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei Rachels Sicht
überwiegt. Es handelt sich bei allen drei Sichtweisen um die von Frauen, was es
zwischendurch etwas schwierig für den Leser macht, dazwischen zu
differenzieren. Außerdem liegt eine der Erzählweisen in der Vergangenheit,
während die anderen beiden in der Gegenwart ablaufen. Dies wird immer mit einer
Datumsangabe deutlich gemacht. Während den Kapiteln wird auch noch zwischen morgens,
mittags und abends unterschieden. Das macht das Ganze relativ einfach, dem
Geschehen zu folgen und man kommt nicht durcheinander.
Die
Hauptfigur Rachel konnte ich nicht so richtig einschätzen. Ich zumindest habe
immer zwischen Mitleid und Abscheu geschwankt – eine Figur, mit der man sich
identifizieren kann, ist sie auf jeden Fall nicht.
Durch die
überwiegende Erzählweise in der Gegenwart und die immer mal wieder
eingeschobenen Rückblenden werden Stück für Stück die Ereignisse aufgedeckt. So
bleibt es für den Leser kontinuierlich spannend und man kann selbst ein wenig
miträtseln. Meiner Meinung nach war das Buch an keiner Stelle vorhersehbar,
auch wenn ich irgendwann einen Verdacht hatte, wie das Ganze endet.
Insgesamt
hat mir das Buch sehr gut gefallen, es handelt sich um einen sehr lesenswerten
Kriminalroman.