Rezension: „Es wird keine Helden geben“ – Anna Seidl


Heute stelle ich euch eines der Bücher vor, das ich zu Weihnachten bekommen habe. Welche Bücher ich zu diesem Anlass sonst noch geschenkt bekommen habe, könnt ihr hier nachgucken. 
  
Rezension: „Es wird keine Helden geben“ – Anna Seidl 

Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Ihr Mitschüler Matias schießt um sich. Insgesamt werden sieben Personen getötet, auch Matias selbst. Unter den Opfern ist auch Miriams Freund Tobi. Miriam überlebt – waren sie und ihre Mitschüler Schuld an dem Amoklauf? Nach der Katastrophe ist in ihrem Leben nichts mehr so, wie es einmal war.

Das Buch zieht den Leser von an Anfang in seinen Bann, da man direkt und unmittelbar in das Geschehen hinein katapultiert wird. Der Schultag beginnt zunächst wie jeder andere – doch dann geschieht der Amoklauf. In Form von Rückblenden erfährt man, wie arg Matias von seinen Mitschülern gehänselt wurde. Vor allem Miriam und Tobi zählten zu denjenigen, die ihn gemobbt haben. Miriam bereut ihre Taten – im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Joanne, die sich nach der Tragödie unglaublich verändert – zunächst jedoch in keinster Weise. Im Gegenteil; sie sagt, dass Matias all den Spott verdient habe. Erst später beginnt sie zu erkennen, dass sie und die anderen Mobber nicht ganz unschuldig sind.
Dadurch, dass das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, erfährt man sehr viel über die Gedanken und Gefühle der fünfzehnjährigen Miriam. Auch erfährt man viel von ihren familiären Verhältnissen und ihrem Alltag. Durch die Rückblenden erkennt man die Hintergründe für den Amoklauf und wie sich die Situation allmählich zugespitzt hat.

Im Fokus des Buches stehen eher die Folgen der Katastrophe sowie die Bewältigung der Trauer. Meiner Meinung nach wurde dabei jedoch zu wenig auf den Amoklauf an sich eingegangen, sondern es wurde ein wenig zu allgemein gehalten. Ich hätte mir gewünscht, auch noch einen Einblick in die Familie von Matias zu bekommen oder in die der anderen Opfer. Der Schreibstil ist mit seinen kurzen und knappen Sätzen eher eigen, aber passt wie ich finde gut mit dem Inhalt zusammen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, da das sehr ernste Thema gut umgesetzt wurde.

Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

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