Rezension: „Löwen wecken“ – Ayelet Gundar-Goshen

Rezension: „Löwen wecken“ – Ayelet Gundar-Goshen

Etan Grien, Gehirnchirurg, überfährt mitten in der Nacht einen illegalen Einwanderer. Er steigt aus und erkennt, dass jede Hilfe zu spät kommen wird. Daraufhin trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Er lässt den Mann liegen und fährt einfach weg. Doch am nächsten Morgen steht Sirkit, die Frau des Opfers, vor seiner Haustür und macht Etan einen ungewöhnlichen Vorschlag, der sein Leben komplett umkrempelt.

„Und er dachte sich gerade, dies sei der schönste Mond, den er je gesehen habe, als er diesen Mann umfuhr.“

Etans Leben ändert sich von Grund auf. Nicht einmal seiner Frau Liat erzählt er die Wahrheit, was die Familie unglaublich belastet. Außerdem arbeitet Liat bei der Kriminalpolizei und ist nun für den Fall des überfahrenen Eritreers zuständig…

Der Roman hat eine ganz eigene Sprache. Insgesamt stecken mehr Beschreibungen, Gefühle sowie Rückblenden darin als wirkliche Handlung. Dies hatte für mich den Effekt, dass ich viele Passagen als sehr langatmig und langweilig empfand.

Die Charaktere sind sehr ambivalent. Etan verstrickt sich in einem Geflecht aus Lügen, was ihn für mich immer unsympathischer macht. Auch in Sirkit entdecken wir im Laufe des Romans immer weitere Facetten. Liat erschien mir anfangs als sehr taff und stark, was sich leider nicht bis zum Ende bewähren konnte.

Neben der Haupthandlung finden sich auch viele gesellschaftskritische Züge, die sich mit Israel und deren Umgang mit Flüchtlingen beschäftigt.

Insgesamt konnte mich der Roman trotz der eigentlich spannenden und interessanten Basis nicht wirklich packen. Ich vergebe 3 von 5 Punkten.


3 Kommentare:

  1. Huhu:)
    Bin zufällig über deinen Blog gestolpert und werd gleich mal Leserin^^
    Schöne Rezi, ich hab bis jetzt noch nie etwas von dem Buch gehört, aber du hast mich neugierig gemacht^^
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende^^
    Liebe Grüße
    Natalie:)

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    1. Das freut mich :)
      Danke, wünsche ich dir auch noch!
      Liebe Grüße,
      Carina

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  2. Auch wenn mir die Vorstellung schwer fällt, dass der Roman nicht "packen" konnte, ist es wohl so und es ist ja auch gut, dass nicht jedem dasselbe gefällt.

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